Fragen über Fragen –
Wir geben die Antworten!

Ein Stratosphärenflug ist ein außergewöhnliches Schulprojekt und damit mehr als gewöhnlich. Das MINT-Schulprojekt am Rande des Weltalls stellt viele Lehrer bei der ersten Durchführung vor einige Fragen. Um die Vorbereitung und Durchführung so weit wie möglich zu vereinfachen, haben wir hier die am meisten gestellten Fragen gesammelt:

Woher bekomme ich die Aufstiegserlaubnis für den Wetterballon?

Ein Wetterballonaufstieg muss bei den Behörden angemeldet werden, sowie in Deutschland durch eine Luftfahrt-Halterhaftpflichtversicherung abgesichert werden. Weitere Informationen zur Anmeldung, auch für verschiedene Länder in der EU, gibt es hier: Wetterballon-Anmeldung.

Welche Versicherung wird für den Start eines Wetterballons benötigt?

Damit die Aufstiegserlaubnis in Deutschland erteilt wird, wird eine sog. „Luftfahrt-Halterhaftpflichtversicherung“ benötigt. Diese ist bspw. im Namen der Allianz bei der Peschke KG erhältlich und kann direkt über dieses Angebotsformular bei der Peschke KG beantragt werden!

Hinweis: Hiermit weisen wir darauf hin, dass wir keine Versicherungsberatung durchführen und o. g. Informationen unvollständig bzw. fehlerhaft sein können. In jedem Fall ist ein Versicherungsfachmann heranzuziehen.

Projektfinanzierung als Schule? Gibt es kostenlose Wetterballon-Komplettsets für Schulen?

Viele Schulen nutzen neben dem “klassischen Weg” über die Fördervereine die Möglichkeit Anträge bei Stiftungen und Fonds zu stellen und Ihre Stratosphärenmission mit einem jeweils zur Stiftung und Fonds passenden Experiment zu verbinden, um die jeweiligen Fördermöglichkeiten zu erhalten. So können Sie bspw. neben der RÜTGERS Stiftung auch Anträge bei der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) stellen. Sofern Sie ein chemisches Experiment in die Stratosphäre senden möchten, unterstützt die Unterrichtsförderung vom Fonds der chemischen Industrie jedes Jahr dutzende Schulen mit Wetterballon-Komplettsets. Alternativ können auch Sponsoren wie lokale Unternehmen oder Vereine das Projekt mit Geld- und Sachspenden unterstützen und als Gegenleistung einen „Werbeplatz“ auf der Forschungssonde erhalten und somit bei einem Presseartikel als offizieller Sponsor der Forschungsmission erscheinen.

Wie baue ich eine Projektwoche auf?

Sofern der Stratosphärenflug im Rahmen einer Projektwoche an der Schule erarbeitet werden soll, bieten wir hier eine Übersicht, wie bspw. eine viertägige Schulprojektwoche gestaltet werden kann. Viele Schulen implementieren das Projekt auch in ihren Lehrplan. Hierfür haben wir gemeinsam mit Lehrkräften die Unterrichtsreihe Stratosphärenflug erarbeitet. Die Unterrichtsreihe enthält neben wertvollen Tipps für die eigene Unterrichtsplanung Aufgaben- und Lösungsblätter sowie die didaktische Verlaufspläne, sodass Sie ready-to-teach in die Forschungsmission starten können. Grundsätzlich ist das gesamte Projekt vom Umfang und Inhalt individuell skalierbar.

Wie viel Vorwissen brauchen die Schülerinnen und Schüler (SuS)?

Die SuS benötigen kein Vorwissen. Alle benötigten Inhalte zur Durchführung des Projekts können direkt in der Projektwoche oder Unterrichtsreihe erarbeitet werden.

Welche Experimente sind geeignet?

Es gibt zahlreiche spannende und sinnvolle Experimente, die in den extremen Bedingungen der Stratosphäre mit Temperaturen von bis zu -65°C und geringem Umgebungsdruck durchgeführt werden können. Letztlich finden sich für jeden Altersbereich Experimente. Sofern wir persönlich Schulprojekte durchführen fragen wir die Teilnehmer, was sie gerne in der Stratosphäre untersuchen möchten, um die Teilnehmer noch mehr zu motivieren.

Hier möchten wir einen kleinen Überblick über spannende Experimente geben. Da das Schulprojekt am Rande des Weltalls für jede Altersgruppe geeignet ist und sich jeweils passende Experimente finden, anbei eine kleine Auswahl:

  • Wie verändern sich Luftdruck, Luftfeuchtigkeit, GPS-Position und damit die Flughöhe, Temperatur in der Stratosphäre?
  • Flüssigkeitsexperimente: Wie verhalten sich unterschiedliche Stoffe in dieser extremen Umgebung?
  • UV-Strahlung: Welche Auswirkung hat die UV-Strahlung auf fluoreszierende Stoffe?
  • Ozon: Ist die Ozonschicht noch über dem Startgebiet vorhanden?
  • Pflanzen: Wie reagieren Pflanzen auf die extreme Kälte? Wächst bspw. Kresse nach dem erfolgten Flug weiter? Wie entwickelt sich der Vergleichsproband der auf der Erde geblieben ist?
  • Luftballon/ Schaumküsse: Wie verhalten sich diese Objekte in der rauen Umgebung? Welche Beobachtungen können durch die Videoaufnahmen gemacht werden?
  • Strahlung: Wie verändert sich die Strahlung?
  • Wie viel Vorbereitungszeit benötige ich als Lehrkraft für dieses Projekt?

    Mit der Unterrichtsreihe Stratosphärenflug sowie unserem Tutorial bereiten wir Sie in kurzer Zeit auf die Forschungsmission in der Stratosphäre vor: Setzen Sie sich einen Samstag Vormittag hin und machen Sie sich mit unserer Unterrichtsreihe Stratosphärenflug und den darin enthaltenen didaktischen Verlaufsplänen, Aufgaben- und Lösungsblättern vertraut, schauen Sie sich die Videos in unserem Tutorial an und stöbern in Beispielprojekten.
    Unser Equipment beinhaltet ausführliche und mit Bildern untermalte Anleitungen. Das Wetterballon-Komplettset, welches alles an Equipment für eine erfolgreiche Mission in die Stratosphäre enthält, beinhaltet ein umfangreiches Wetterballon Handbuch mit zahlreichen Tipps & Tricks. Weiterhin bietet unser Seite Tutorial viele Informationen, um so gut wie möglich auf das Projekt vorzubereiten. Weiterhin soll das Projekt auch durch die Teilnehmer erarbeitet werden, wie bspw. die Konstruktion der Sonde etc. Insofern ist der Aufwand sehr überschaubar, sofern man sich ein bisschen in die Anleitungen einliest und sich Beispielprojekte anderer Schulen ansieht. Viele Lehrkräfte tun sich auch zu zweit zusammen, um bspw. mit Physik und Biologiekurs das Projekt gemeinsam durchzuführen. Wir geben uns allergrößte Mühe das Projekt so einfach wie möglich für jedermann aufzubereiten, sodass alle Schüler*in die Möglichkeit haben, eigene Forschung am Rande des Weltalls durchzuführen.

    Wie viel Zeit wird für dieses Projekt benötigt?

    Das MINT-Schulprojekt ist vom Inhalt und Umfang individuell skalierbar. Viele Lehrkräfte führen die Projekte im Rahmen von Projektwochen durch. Genauso viele Lehrer implementieren den Stratosphärenflug auch in ihre Unterrichtseinheiten, sodass bspw. bestimmte Experimente oder Theorien erarbeitet werden, die dann mit Hilfe des Stratosphärenflugs überprüft werden. Weiterhin gibt es auch viele Schulen, die das Projekt einfach im Rahmen von AGs durchführen oder auch eine ganze Oberstufe mit unterschiedlichen Schwerpunkten beschäftigen. So kann das Projekt im Rahmen eines Wochenend-Crashkurses, einer Projektwoche, oder aber auch einer mehrwöchigen Unterrichtseinheit behandelt werden. Grundsätzlich sind diesem Projekt keine Grenzen gesetzt, auch über naturwissenschaftliche Fächer hinaus: So kann der Deutschkurs bspw. eine Fotostory oder Presseartikel verfassen und diese mit den später erscheinenden Artikeln durch die Lokalpresse vergleichen.

    Kann ich meine gesamte Klasse mit diesem Projekt beschäftigen?

    Das Projekt bietet sehr viele Möglichkeiten. Die gesamte Klasse mit passenden Aufgaben zu beschäftigen ist überhaupt kein Problem. Auch während der Konstruktion der Sonde können bspw. mehrere Sonden entwickelt werden, wobei die am besten bewertete Sonde am Ende in die Stratosphäre fliegt. Weiterhin können Expertengruppen für bestimmte Bereich wie bspw. Konstruktion, Ortung, Experimente und Dokumentation der Mission gebildet werden. Darüber hinaus können sich auch unterschiedliche Kurse an diesem Projekt beteiligen, sodass bspw. der Informatikkurs einen Arduino mit Sensoren ausstattet, der Biologiekurs biologische Experimente entsendet und bspw. der Physikkurs an der Stratosphärensonde arbeitet. Im Prinzip kann ein Großteil der Schule am Projekt beteiligt werden, wodurch ganz nebenbei das “Wir-Gefühl” gestärkt wird.

    Woher bekomme ich das Helium/ Ballongas?

    Die meisten Schulen wissen gar nicht, dass meist Helium/ Ballongas in der Chemiesammlung vorhanden ist. Genauso übrigens der zur Abfüllung des Heliums/ Ballongases benötigte Druckminderer. Sollte dies nicht der Fall sein, ist die preiswerteste Möglichkeit der Bezug von Ballongas über Baumarktketten wie bspw. Hornbach oder Bauhaus. Alternativ können auch Gashändler wie bspw. Linde oder Air Liquide angefragt werden, wobei hier der Preis meist deutlich höher ausfällt. Einen passenden Flaschendruckminderer für Helium/ Ballongas können Sie über unseren Online-Shop beziehen.

    In welchen Größen gibt es Helium-Flaschen und welche sollte man nehmen?

    Es gibt verschiedene Größen, z. B. 10, 20 und 50l-Flaschen. Der Inhalt berechnet sich mit folgender Faustformel: Eine 20l Flasche mit 200bar beinhaltet 20×200=4000l Helium. Da die Menge einer 20l Heliumflasche meist nur gerade so ausreicht, empfehlen wir, vorsichtshalber zwei 20l Flaschen zu besorgen. Dann ist man auf der sicheren Seite. Für eine exakte Berechnung hilft aber unser Helium-Rechner.

    Welche Räumlichkeiten werden benötigt?

    Für die Durchführung des Schulprojekts am Rande des Weltalls wird keine besondere Ausstattung benötigt. Grundsätzlich lässt sich das Projekt in jedem Raum, wie bspw. die Konstruktion der Sonde, vorbereiten. Optimal ist, wenn ein Physik-/ Werkraum zur Verfügung steht bzw. der Zugang zu Computern mit Internet zur weiteren Recherche vorhanden ist.

    Um wie viel Uhr führe ich den Start des Wetterballons durch?

    Wir führen den Wetterballonaufstieg grundsätzlich vormittags durch. Optimalerweise kombinieren wir den Aufstieg mit einer der großen Pausen und lassen durch die Schüler*innen Lautsprecherdurchsagen durchführen, sodass sich die gesamte Schule am Startort versammelt. Weiterhin ist ein Start am Vormittag sinnvoll, da man nie genau weiß, wie zeitaufwendig die Bergung ausfällt.

    Wie sieht der optimale Startort aus?

    Auf den meisten Schulhöfen lässt sich der Start ohne Probleme durchführen. Sollten die angrenzenden Gebäude doch zu hoch sein bzw. höhere Bäume einen sicheren Start verwehren, gibt es immer noch die Möglichkeit auf dem Sportplatz oder dem Parkplatz der Lehrkräfte zu starten. Dort ist genug Platz, sodass der Wetterballon ohne Probleme aufgelassen werden kann.

    Sollte ich die Medien über mein Schulprojekt informieren?

    Unbedingt! Die lokalen Medien freuen sich immer über abenteuerliche Projekte, da ein Ausflug in Richtung Weltraum nicht nur spannend zu erzählen ist, sondern der Presse durch die gesammelten Fotos und Videos auch „bildstarkes Material“ bereitgestellt werden kann.

    Des Öfteren wird das Schulprojekt am Rande des Weltalls auch von TV-Sendern begleitet. Daher einfach mal bei den TV-Sendern oder auch beim Radio anrufen. Weiterhin freut sich der Schulleiter über die Publicity an seiner Schule. Anbei ein Link zum Pressebereich der Schulprojekte und zu ein paar Beispielprojekten.

    Was passiert bei schlechtem Wetter? Kann ich den Start verschieben?

    Sofern der Wetterballonaufstieg in Deutschland erfolgt, gibt es die behördliche Auflage, dass die Wolkendecke nur zu ca. 4/8 geschlossen sein darf. Insofern kann nicht bei jedem Wetter gestartet werden. Online-Tools wie bspw. Wetter-Online oder Wetter.com liefern gute Voraussagen und Informationen zur Wolkendecke. Insofern sollten alternative Starttermine, bspw. der nächste Tag oder ein Tag in der kommenden Woche, direkt bei der Einholung der Aufstiegserlaubnis in der Wetterballon Anmeldung mit angegeben werden. Dies verursacht keine zusätzlichen Kosten. Sofern die Wetterbedingungen am geplanten Tag nicht geeignet sind, kann der Start einfach auf den nächsten angemeldeten Termin verschoben werden. Die Behörden in anderen Ländern haben teils abweichende Regelungen, werden diese mit Ausstellung der Aufstiegserlaubnis jedoch mitteilen.

    Zu welcher Jahreszeit sollte man seinen Wetterballon in die Stratosphäre starten?

    Grundsätzlich kann dieses Projekt das ganze Jahr durchgeführt werden, denn dort oben herrschen immer extreme Bedingungen, egal ob es auf der Erde Sommer, Herbst oder Winter ist. Wir persönlich haben die Erfahrung gemacht, dass gerade im Winter die besten Aufnahmen entstehen, da zu dieser Jahreszeit viel klarere Aufnahmen von dort oben möglich sind. Weiterhin bietet der Winter den Vorteil, dass die Technik wie bspw. die Kameras in der Sommerhitze, im Winter nicht überhitzen. Die Temperaturen sind auf der Erde im Winter also weniger eine Herausforderung, als die Hitze im Sommer. Am besten die Technik im Auto/ Haus/ Jackentasche direkt bis zum Einbau in der Sonde lagern, einschalten und erst dann in die Stratosphärensonde einbauen. Dann kann auch ein kalter Winter den Kameras beim Einbau in die isolierende Styroporsonde der Technik nichts anhaben. Nach dem Einbau heizt sich die Styroporsonde durch den Betrieb der Space Cam “Apeman” ohnehin leicht auf, sodass auch die extremen Temperaturen der Stratosphäre von bis zu -65°C kein Problem sind.

    Wie weit fliegt so ein Wetterballon?

    Das hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wenn es am Boden windstill ist, heißt es nicht, dass das „dort oben“ ebenfalls so ist. In den Höhen, wo Reiseflugzeuge fliegen, herrschen extreme Windgeschwindigkeiten, die auch schonmal leicht über 100km/h liegen.
    Ein weiterer Faktor ist die Menge an Helium: Wenn man mehr Helium in den Wetterballon füllt, steigt der Ballon schneller und zerplatzt auch eher. Dadurch kann die Distanz zwischen Start- und Landeort verkürzt werden. Unsere Ballons legten in der Regel eine Strecke von 50-150 km Luftlinie zurück. Unsere Flugroutenberechnung ermöglich schon einige Tage vor dem Start die exakte Flugroute deiner Mission vorauszuberechnen. Somit kannst du dir einen genauen Eindruck von der Flugweite sowie dem ungefähren Landeort machen: Flugroutenberechnung

    Wie sicher ist ein Wetterballon-Aufstieg und die Landung?

    Um einen Wetterballon steigen zu lassen, muss man den Flug bei der Landesluftfahrtbehörde bzw. Bezirksregierung und, sollte man innerhalb einer Flugverkehrskontrollzone starten (also in der unmittelbaren Nähe von Flughäfen), auch bei der Deutschen Flugsicherung (DFS) genehmigen. Diese gibt dann eine NOTAM raus, also eine Information an den Flugverkehr, dass an besagtem Tag zu besagter Zeit ein Wetterballon aufsteigen wird. So ist der Flugverkehr informiert, sodass kein Risiko entsteht. Außerdem darf der Wetterballon nur bei Sichtflugbedingungen gestartet werden, d.h. bei komplett geschlossener Wolkendecke ist ein Aufstieg nicht erlaubt. Dadurch ist auch eine Kollision mit Flugzeugen ausgeschlossen, weil diese den aufsteigenden Ballon also bei gutem Wetter immer sehen können. Der Aufstieg ist somit komplett abgesichert.

    Doch auch bei der Landung sind etliche Sicherheitsvorkehrungen erforderlich. Die Sonde muss so konstruiert sein, dass bei einer Landung keine Beschädigungen an Personen oder Sachen entstehen können. Es dürfen also keine spitzen oder gefährlichen Gegenstände hochgeschickt werden. Auch das wird beim Antrag bei der Landesluftfahrtbehörde bzw. Bezirksregierung geprüft und nur wenn keine Bedenken bestehen, wird die Freigabe erteilt. Bei einer einfachen Sonde von wenigen Hundert Gramm Gewicht und einer Isolierung aus Styropor ist also die Wahrscheinlichkeit eines Schadens äußerst gering. Sollte es doch dazu kommen, muss der Flug aber auch mit einer entsprechenden Luftfahrthalter-Haftpflichtversicherung gedeckt sein, die von diversen Versicherern angeboten werden. Da die Versicherungsprämie sehr sehr gering ist, ist auch daran zu sehen, dass selbst die Versicherer keine großen Schäden erwarten. Wir selbst haben seit 2011 mehr als 1.000 Flüge erfolgreich durchgeführt, ohne irgendwelche Vorfälle.

    Wenn der Wetterballon einmal fliegt, kann man ihn nicht mehr steuern. Doch auch für die Landung kann man weitere Vorkehrungen treffen, um diese so sicher wie möglich zu machen. So kann man vor dem Start des Ballons mit unserer Flugroutenberechnung und dem Helium-Rechner durch eine Kombination und Anpassung der Variablen die Landeregion etwas beeinflussen. Sollte man z.B. feststellen, dass der Ballon in Richtung einer großen Stadt fliegt, so könnte man die Steigrate deutlich verringern und dafür sorgen, dass der Ballon beispielsweise über die Stadt hinausfliegt und eher in einer ländlichen Region landet. Auch kann man überprüfen, inwiefern die Uhrzeit eine Auswirkung auf den Landeort hat. Sollte der Landeort nach wie vor ungünstig erscheinen, lässt sich der Flugtag aber auch verschieben. So kann man die Sicherheit deutlich erhöhen und nur dann starten, wenn die berechnete Landeregion vorteilhaft erscheint und sehr ländlich ist.

    Durch das Zusammenwirken all der Faktoren ist eine Reduzierung des Risikos auf ein Minimum möglich. Trotzdem muss man sagen, bleibt natürlich immer ein gewisses Restrisiko. Doch auf Nachfrage bei unserem Versicherer haben wir erfahren, dass noch nie ein Schadensfall gemeldet wurde. Daher toi toi toi und einen guten Flug!

    Ist ein Wetterballon umweltschädlich?

    Wir legen großen Wert darauf Aufstiege von Wetterballons sowie generell unser Equipment so nachhaltig wie möglich zu gestalten. So bestehen unsere Wetterballons aus einem Naturkautschuk, der biologisch abbaubar ist. Es bleiben also keine Reste in der Natur. Außerdem wird der Wetterballon mit Helium bzw. Ballongas gefüllt. Das ist ein Edelgas, das nicht mit anderen Gasen reagiert und somit nicht den Treibhauseffekt verstärkt. Der Aufstieg eines Wetterballons ist also, im Vergleich zu Raketen oder Flugzeugen, vollständig emissionsfrei. Da an Bord der Sonde ein GPS Tracker liegt, über den man die Technik orten kann, wird die Sonde wieder eingesammelt, sodass auch hier keine Rückstände in der Natur bleiben und sämtliche Technik wieder eingesammelt werden kann. Auch unser Batterypack, sollte nach Jahren der Akku nicht mehr voll Leistungsfähig sein, kann einzeln ausgewechselt werden, ohne dass das Gehäuse entsorgt werden muss. Auf diese Weise können wir dafür sorgen, dass Stratosphärenflüge nachhaltig durchgeführt werden können.

    Benötige ich Unterrichtsmaterialien für das Schulprojekt?

    Mittlerweile haben wir mit Hunderten Lehrern persönlich über das Schulprojekt am Rande des Weltalls gesprochen und führen im Auftrag der Länder sogar Lehrerfortbildungen durch. Aus dieser Erfahrung können wir sagen, dass sich kein Schulprojekt dem anderen gleicht. Jede Lehrkraft hat vom Umfang und Inhalt individuelle Vorstellungen und implementiert somit auch seine Inhalte gem. seinen Bedürfnissen in das Stratosphärenprojekt, ein paar Lehrkräfte haben wir zu ihren Projekten interviewt und stellen diese Erfahrungen in der Rubrik “Lehrer im Interview”, zur Verfügung. Insofern werden grundsätzlich keine konkreten Unterlagen für das Schulprojekt am Rande des Weltalls benötigt. Eine kleine Auswahl an Unterrichtsinspirationen zum Projekt bieten wir >> hier <<. Gemeinsam mit Lehrkräften haben wir als kleines unterstützendes Hilfmittel die Unterrichtsreihe Stratosphärenflug entwickelt. Die Unterrichtsreihe enthält neben wertvollen Tipps für die eigene Vorbereitung didaktische Verlaufspläne sowie Aufgaben- und Lösungsblätter. Nebenbei bieten wir kostenlose, digitale Lehrkräfte-Workshops an, sodass man sich einen direkten Eindruck vom Projekt machen kann.

    Welche formalen Unterlagen werden für das Projekt benötigt?

    Um das Schulprojekt in Deutschland durchzuführen, werden die folgenden Unterlagen benötigt:

    • Aufstiegserlaubnis für den Wetterballon: Wetterballon Anmeldung
    • Luftfahrt-Halterhaftpflichtversicherung (bspw. von der Allianz)
    • Zustimmung des Grundstückseigentümers: Wird für die Einholung der Aufstiegserlaubnis benötigt. Ein einfacher Brief samt Unterschrift des Schulleiters reicht hier vollkommen aus.
    • Fotoerlaubnis: Während des Projektes werden viele Fotos und Videos aufgenommen. Vor allem während der Stratosphärenmission. Daher sollte eine Erlaubnis der Eltern eingeholt werden, dass die Teilnehmer während des Projekts fotografiert werden dürfen und die Fotos den Medien bzw. auf der Schulhomepage zur Verfügung gestellt werden können.

    Was mache ich mit SuS, die eher mit ihren Aufgaben während der Gruppenarbeit fertig sind?

    Bei manchen Aufgabenstellungen, bspw. welche Herausforderungen sich bei diesem Projekt ergeben, sind manche Teilnehmer schneller fertig als andere. Sofern diese SuS schneller fertig sind, können diese bspw. im Internet nach weiteren Herausforderungen recherchieren oder andere Gruppen dabei helfen und weitere Herausforderungen diskutieren.

    Wie motiviere ich die Eltern mit auf Bergung zu fahren und Teilnehmer mitzunehmen?

    Die meisten Teilnehmer sind von dem Projekt und der Motivation eigene Aufnahmen aus Richtung Weltraum zu machen so begeistert, dass sie automatisch zu Hause von diesem abenteuerlichen Projekt berichten. In den meisten Fällen springt der Funke und das Interesse an diesem Schulprojekt schnell auf die Eltern bei Erzählung durch die Kinder über. Bei den zahlreichen durch uns durchgeführten Schulprojekten haben sich in den meisten Fälle (trotz Durchführung in der Woche) genug Eltern mit Privatfahrzeugen gefunden, um nahezu alle Teilnehmer mit auf Bergung zu nehmen. Aufgrund des großen Interesses sind teilweise auch Fahrzeuge nur mit interessierten Eltern besetzt worden. Grundsätzlich kann man die Bergung und die Bitte um Begleitung durch die Eltern schon in den Wochen vor dem Start ankündigen. Aus unserer eigenen Erfahrung ergeben sich jedoch erst während des Projekts die Fahrgemeinschaften.

    Alternativ kann auch die Bergung gestreamt werden. Durch Homeschooling sind Schüler*innen und Lehrkräfte mit MS Teams, Zoom & Co. bestens vertraut, sodass bspw. nur zwei Lehrkräfte auf Bergung fahren und den Schüler*innen per Smartphone live vom Landeort berichten. Die Schüler*innen haben dann parallel die Aufgabe, die Lehrkräfte dank des GPS-Tracker STRATOfinder zum Landeort zu lotsen. Somit ist jeder Teilnehmer*in zu 100% in die Bergungsmission involviert.

    Wie organisiere ich die Hinfahrt zum Landeort bzw. die Bergung?

    Grundsätzlich kann der ungefähre Landeort mit Hilfe der Flugroutenvorausberechnung auf 5-10 Kilometer vorausberechnet werden. Diese Berechnung sollte möglichst am Starttag erfolgen, um exakt zu sein. Nachdem der Wetterballon gestartet worden ist, sollten alle Teilnehmer eine WhatsApp Gruppe o. ä. gründen, um hierüber zu kommunizieren und den ggf. Zuhause gebliebenen SuS die Möglichkeit zu geben, trotzdem „dabei“ zu sein. Weiterhin sollten die Teilnehmer in der Nähe des vorausberechneten Landeorts einen logistisch sinnvollen Warteort per Google Maps ausfindig machen, wie bspw. Parkplätze von Supermärkten etc.. Somit wird die Adresse direkt nach dem Start unter allen anwesenden Fahrern verteilt, sodass man nicht im anstrengenden Konvoi fahren muss, sondern sich direkt am vereinbarten Ort treffen kann. Weiterhin hat die Flugroutenvorausberechnung den Vorteil, dass man bei Landung und der exakten Übermittlung der Positionsdaten durch den GPS-Tracker bereits in der Nähe des Landeorts ist. Nachdem die Sonde nach ca. drei Stunden gelandet ist, fahren alle Teilnehmer direkt zum Landeort, um die spektakuläre Fracht zu bergen.

    Was passiert, wenn ich nicht an die Sonde herankomme? Welche Möglichkeiten gibt es?

    In den meisten Fällen wird die Sonde in Deutschland aufgrund der statistischen Wahrscheinlichkeit und der Flächenverteilung auf einem Feld bzw. Ackerland landen. Ca. 30% der Fläche Deutschlands sind mit Wäldern bedeckt. Sollte die Sonde oben in einem Baum landen, kann mit Hilfe von langen Ästen danach geangelt werden. Insgesamt empfiehlt sich Werkzeug, Seile und Klebeband mitzunehmen. So können ggf. Äste miteinander verbunden werden. Weiterhin können Seile/ Schleudern vor Ort gebaut werden, um zu versuchen, die Sonde zu bergen. Sollten alle Versuche scheitern, kann bspw. die lokale Freiwillige Feuerwehr kontaktiert werden. Des Öfteren unterstützen freiwillige Feuerwehren Schulen kostenlos bei ihrem Projekt. Alternativ finden sich im Internet auch Baumkletterer, die nach Feierabend Sonden aus Bäumen „retten“. Sollte die Sonde in der Stadt landen, so sollten die Kontaktangaben draußen auf der Sonde angebracht werden, sodass ein möglicher Finder sich direkt telefonisch melden kann.

    Ich wohne am Meer, landet meine Stratosphärensonde dann im Wasser?

    Die Flugroutenberechnung liefert dir schon einige Tage vor deinem geplanten Start genaue Informationen über deine Flugroute. Je näher der Starttag rückt, desto genauer ist die Prognose. Sofern du dich an die Berechnung der Heliumfüllmenge des Helium Rechners hältst und die Aufstiegsrate in die Flugroutenberechnung überträgst, kannst du die Flugroute deines Wetterballons auf ca. 5km genau voraussagen. Da der Wind am Meer meist aus Richtung offenem Meer kommt, kannst du einfach verschiedene Starttermine für deine Mission anmelden und bei passendem Wind in Richtung Inland deine Mission starten.

    Wie verteile ich die Videodaten im Anschluss?

    Die Kameras nehmen i. d. R. während des gesamten Stratosphärenflugs auf. So können gewaltige Datenmengen zusammen kommen, Dateiansammlungen von 60GB sind hier keine Seltenheit. Meistens bringen die SuS nach dem Flug automatisch externe Festplatten mit, nahezu immer finden sich begeisterte SuS die von den Aufnahmen einen kleinen Film zusammenschneiden, der dann auf der Schulhomepage verbreitet und von den Teilnehmern des Projekts heruntergeladen werden können.

    Wie bereite ich am besten die Ergebnisse auf?

    Nach dem erfolgten Flug werden die Teilnehmer zunächst das Videomaterial ansehen wollen. Hier lassen sich schon spannende Beobachtungen durchführen, wie bspw. die Flächenverteilung über dem Startort: Wälder, Städte, Flüsse, etc., aber es können auch Wolkenformationen beobachtet werden. Weiterhin lässt sich der Schimmer der Ozonschicht erkennen und manchmal sogar der Mond. Darüber hinaus können die spektakulären Bilder an die Presse weitergeleitet werden und darüber hinaus auf der Schulhomepage bzw. in einer Schulausstellung verwendet werden. Die gesamten Experimente sollten im Anschluss analysiert und aufbereitet werden. Damit die ganze Schule daran teilhaben kann, sollte eine kleine Ausstellung entwickelt werden. Mögliche Leitfragen können u. a. sein:

  • Welche Herausforderungen und Chancen ergeben sich bei diesem Projekt?
  • Wie muss die Stratosphärensonde konstruiert sein und welches Equipment wird benötigt?
  • Warum ist Helium leichter als Sauerstoff und wie kommt die Sonde wieder zurück zur Erde?
  • Wie kann die Sonde geortet werden?
  • Welche Höhe hat die Stratosphärensonde erreicht und welche extremen Temperaturen herrschten auf der Reise in Richtung Weltraum?
  • Welche Experimente sind mitgeflogen und welche Ergebnisse sind dabei rausgekommen?
  • Darf man so eine Stratosphärenmission einfach starten?
  • Weiterhin können diese Leitfragen vorher verteilt werden und im Rahmen von Gruppenarbeiten beantwortet und mit Power Point Präsentationen im Plenum vorgestellt und diskutiert werden. Diese Präsentationen bilden dann die Grundlage für die spätere Schulausstellung, bei der u. a. auch die Sonde und die Überreste des Wetterballons ausgestellt werden sollte. Vielleicht ergibt sich auch die Möglichkeit, das Video auf einem Monitor neben den Plakatwänden laufen zu lassen.

    Wie gehe ich damit um, wenn nicht jedes Kind eine Sonde mitschicken kann, sondern nur ein Stratosphärenballon gestartet wird?

    Es können mehrere Sonden nach vorab angefertigten Konstruktionsplänen durch die Teilnehmer angefertigt werden. Jede Gruppe soll Ihre Idee zunächst umsetzen. Nachdem die Konstruktionsphase beendet ist, können gemeinsam mit den SuS Kriterien festgelegt werden, um die in Konkurrenz stehenden Sonden zu bewerten. So können bspw. Kriterien wie Gewicht, Größe, Schutz vor Kälte wichtige Bewertungskriterien sein, die objektiv bewertet werden, um an Ende die am besten geeignete Sonde in Richtung Weltraum zu schicken.

    Es gibt noch weitere relevante Fragen die hier nicht oder nicht ausführlich genug beantwortet worden sind? Wir freuen uns immer über konstruktive Kritik und Feedback!

    Hier gehts zu unserem technischen FAQ!