» Erfahrungsbericht der Sekundarschule Wickede (Ruhr) «
Vor wenigen Tagen hat uns eine Mail der Sekundarschule Wickede erreicht. Die ausführlichen Berichte über die einzelnen Phasen des Projekts sind toll beschrieben und geben einen guten Eindruck über die Planung, Vorbereitung sowie Durchführung. Daher möchten wir Ihnen diesen tollen Berichte aus Sicht der Teilnehmer nicht vorenthalten:
http://www.sk-wickede.de/index.php/schulleben/162-auf-ins-all
http://www.sk-wickede.de/index.php/schulleben/165-die-systeme-werden-gecheckt
http://www.sk-wickede.de/index.php/schulleben/164-fly-me-to-the-moon
Die Mail der Sekundarschule Wickede an Stratoflights:
Hallo Herr Dierig,
heute haben wir bei fantastischem Wetter unseren Wetterballon vom Sportplatz der Sekundarschule in Wickede starten lassen. Alle waren sehr aufgeregt. Die Sonde haben wir im Unterricht und in den Wochen zuvor zusammengebaut. Das Projekt wurde kleinlichst geplant und ausführlich getestet.
Als wir den Ballon füllten und sich die Schülerinnen und Schüler, die Sponsoren der Sparkasse SoestWerl, Zeitungsreporterinnen, Vertreter des Fördervereins der Sekundarschule Wickede und weitere Beteiligte auf dem Sportplatz sammelten, wurde uns erst klar, wie groß dieses Projekt über die letzten Wochen geworden ist.
Irgendwann war der Ballon mit der zuvor berechneten Menge Ballongas gefüllt. Er hatte auch spürbar Zug, kam uns aber noch sehr schlaff vor. Das verunsicherte uns zunächst, sodass wir ein klein wenig mehr Helium einfüllten. Die Nervosität nahm noch weiter zu, als wir den Ballon verschlossen und die Geräte in der Sonde einschalteten. Fast vergaßen wir die Kamera einzuschalten, doch Dank der Checkliste, die Schülerinnen kurz vor dem Start durchgingen, fiel dieser Fehler noch auf.
Dann war es soweit und wir starteten mit allen Schülerinnen und Schülern einen gemeinsamen Countdown. Begleitet von zahlreichen kleinen Luftballons stieg der Ballon in die Höhe – viel zu langsam, wie wir dachten, doch er stieg auf und dies brachte erstmal eine riesige Erleichterung, dass die intensive Planung nun erfolgreich abgeschlossen war. Tief durchatmend räumten wir den Platz und zogen zunächst in den Unterricht, solange der Ballon aufstieg.
Nach Schulschluss – es waren inzwischen zwei Stunden vergangen – trauten wir uns den GPS-Tracker zu kontaktieren. „Der Gesprächspartner ist leider nicht verfügbar“. Anscheinend befand sich die Sonde noch in der Luft. Mithilfe der zuvor berechneten Flugroute fuhren wir mit einem Bergungsteam von insgesamt drei Lehrerinnen und Lehrern aber schonmal in Richtung des berechneten Landepunkts. Während der Autofahrt versuchten wir immer wieder die GPS-Daten abzurufen, doch jedes Mal mit dem selben niederschlagenden Ergebnis. Langsam verließ uns der Mut die Sonde heile zu bergen, bis wir es nach drei Stunden und zwanzig Minuten nach Startbeginn noch einmal probierten und es beim GPS-Tracker klingelte. Ein Jubeln ging durch das Auto, als kurz darauf auch die Koordinaten mit dem Standort der Sonde auf unseren Smartphones eintrafen.
Die Sonde hing mit dem Fallschirm im Baum am Rande einer Ackerfläche ca. 70km vom Startpunkt entfernt. Idealerweise hing die Schnur, an dem noch die Reste des geplatzten Wetterballons verknotet war, auf Kopfhöhe hinunter. Wir brauchten also nur kräftig an der Schnur zu ziehen und die Sonde fiel hinunter.
Bei der Auswertung staunten wir nicht schlecht. Die Videoaufnahmen sind hervorragend geworden und die Messdaten werden noch lange Anlässe im Unterricht zur Auswertung bieten, um mehr über unsere Erde im Weltraum und die Erdatmosphäre zu lernen. Mit den Messdaten lassen sich nun weitere Aussagen über den Luftdruck, der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit machen. Unsere Sonde stieg demnach auf über 40km Höhe! Gerechnet hatten wir mit höchsten 37000m. Nun war auch klar, wieso die Kontaktaufnahme zum GPS-Tracker länger dauerte, als erwartet. Auch die gesamte Flugstrecke lässt sich mithilfe eines Geographieprogramms nachverfolgen und auswerten.
Wir möchten uns herzlich bei Ihnen für Ihre Unterstützung bei dem Projekt bedanken. Der Kontakt war immer sehr nützlich und hat uns wirklich sehr geholfen. Das ist nicht selbstverständlich und schätzen es daher sehr.