Um unser neues eigenentwickeltes Produkt zu testen, haben wir gestern bei strahlendem Sonnenschein, Temperaturen von -6 °C und Windböen von ca. 55 km/h einen Wetterballon gestartet. Wir werden oft gefragt, ob und wie man die Flugroute vorausberechnen kann. Hierfür kann man unser Tool der Flugroutenvorausberechnung nutzen.
Das Tool benötigt ein paar Angaben wie bspw. die Koordinaten des Startorts, das Datum und Uhrzeit des Aufstiegs eures Wetterballons sowie die Aufstiegs- und Sinkrate in Meter pro Sekunde. Letztere Angaben hängen vom verwendeten Wetterballon und der entsprechenden Nutzlast ab und können mit unserem Helium-Rechner ermittelt werden.
Die Vorausberechnung funktioniert bis zu 7 Tage in die Zukunft und zieht verschiedenen Informationen des Wetterdienstes mit in die Berechnungen mit ein. Je näher der Starttag rückt, desto genauer stimmt die Flugkurve in der Prognose mit der Realität überein. Wir empfehlen unmittelbar vor dem Start eine letzte Berechnung vorzunehmen. Somit kann man nach dem Abheben des Wetterballons schon in die unmittelbare Nähe des prognostizierten Landeorts fahren, um währende des knapp dreistündigen Flugs keine Zeit zu verlieren.
Nach Eingabe aller geforderten Parameter wird die Flugkurve berechnet. Wir nutzen dieses Tool seit vielen Jahren und können sagen, dass die Flugroutenvorausberechnung wirklich sehr genau ist. Mittlerweile sind wir – je nach Distanz und Verkehrsanbindung – wenige Minuten nach der Landung der Sonde mit unserem Team am Landeort und können die Sonde bergen. Wie man auf der Grafik erkennen kann, ist der Wetterballon in verschiedenen Schleifen geflogen. Dies ist u. a. auf die unterschiedlichen Luftschichten und deren Windgeschwindigkeiten zurückzuführen. Die hier gezeigte Flugkurve ist ein sehr seltener Fall, da die Distanz zwischen Start- und Landeort lediglich 17,1 Kilometer beträgt. Im Durchschnitt liegt die Distanz zwischen 80 und 100 Kilometern Luftlinie, kann jedoch auch mal 120 Kilometer betragen. Weiterhin zeigt die Kurve auch mit einem Explosionssymbol das Platzen des Wetterballon an, danach öffnet sich der Fallschirm und die Styroporsonde kommt mit den Kameras zurück in Richtung Erde gesegelt.
Bei unserem Flug ist die Sonde östlich vom Beller Holz auf einem Feld gelandet, genau wie in der Prognose vorausberechnet. Die Abweichung hat vielleicht 1-2 Kilometer betragen, womit die Berechnung unserer Meinung nach sehr exakt ist. Selbstverständlich haben wir schon einige Flüge mehr als die meisten anderen gemacht und haben dafür ein Gefühl für die passenden Angaben entwickelt, sodass unsere Prognosen sehr exakt sind. Grundsätzlich reicht es jedoch vollkommen aus den Landeort auf wenige Kilometer einzugrenzen, da die abschließende Bergung sowieso mit den GPS Geräten erfolgen muss. In jedem Fall empfehlen wir jedoch unser Tool der Flugroutenvorausberechnung zu nutzen, um sich vorab einen Eindruck von der Entfernung und des ungefähren Ladegebiets zu machen.